Architekturfestival TURN ON: Neue Perspektive auf das Bauen
Das Thema „Zeitenwende“, das beim letzten Festival im Fokus stand, bleibt nach wie vor virulent. Und doch sind zentrale Probleme des Vorjahres wie unterbrochene Lieferketten und Energieengpässe in den Hintergrund gerückt; die Bekämpfung der Inflation zeitigt Erfolge. Zugleich bleibt es eine permanente Herausforderung, Strategien gegen den Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen. Die Krise der Bauwirtschaft ist schließlich neu hinzugekommen. Die Herausforderungen verändern sich also stetig, sie präsentieren sich höchst vielfältig und münden in einer Frage: Was können oder sollen die Perspektiven für die Gesellschaft im Allgemeinen und das Bauen im Speziellen sein?
Suche nach neuer Baukultur
Das Architekturfestival TURN ON hat sich seit seinen Anfängen das Ziel gesteckt, positive Entwicklungen und produktive Überlegungen aufzuzeigen. In der heutigen Zeit ist dies schwieriger, zugleich aber auch wichtiger als je zuvor. Das Bauen ist zwar ein träges, langsames Medium, trotzdem sind dringende Veränderungen möglich. Andererseits war Baukultur gerade in früheren Zeiten schon nachhaltig, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Eine zentrale Perspektive ist somit die Suche nach einer „neuen Baukultur“.
Das diesjährige Programm präsentiert Initiativen, die auf diese Herausforderungen reagieren, und dokumentiert Strategieänderungen der Industrie. Es fokussiert grundlegende Themen des immer komplexer werdenden Bauprozesses, aber auch der Baukultur im Allgemeinen, dargestellt anhand speziell ausgewählter aktueller Beispiele.
Zur Eröffnung begrüßt Margit Ulama, Gründerin und Leiterin des Festivals, Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft in Wien, sowie Theresia Niedermüller, Sektionschefin im Bundesministerium für Kunst und Kultur.
Den Festvortrag am Freitagvormittag hält Andreas Hofer unter dem Titel: „Die IBA ’27 als Stadtfabrik“.
Andreas Hofer, Intendant der Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart, reflektiert die politischen und architektonischen Visionen, die im Rahmen der IBA ’27 verfolgt werden, und er postuliert: Eine der reichsten Regionen Europas müssen sich neu erfinden.
Programmschwerpunkte
Bei den Vorträgen der Programmschiene TURN ON PARTNER am Freitag geht es um die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, in den meisten Fällen zwischen Unternehmen aus der Wirtschaft und Architekt:innen. Im Mittelpunkt stehen sehr spezifische Themen des Bauprozesses und innovative Lösungen im Rahmen dessen. Bei jedem Vortrag ergänzen einander die Blickwinkel aus differierenden Bereichen.
Die Programmschiene TURN ON am Samstag stellt die höchst unterschiedlichen Entwurfsstrategien von Architekt:innen in den Mittelpunkt. Diese sind immer auch ein Spiegel der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen; so stellt sich gerade heute die Frage nach den Perspektiven für die Zukunft. Der thematische Bogen ist dabei wie immer weit gespannt und inkludiert unterschiedlichste Bauaufgaben.
Den TURN ON TALK am Samstagnachmittag moderiert Robert Temel unter dem Thema: „Bodenverbrauch reduzieren, aber wie?“
Die Gäste des Talks sind Renate Hammer, Leiterin des Institute of Building Research & Innovation, Elias Molitschnig, Mitarbeiter der Kärntner Landesregierung, zuständig für Raumplanung und kommunales Bauen, und Fabian Wallmüller, Partner von Stoiser Wallmüller Architekten.
Das Architekturfestival TURN ON ist als offizielle Weiterbildungsveranstaltung beim Architects´ Council of Europe (ACE) gelistet und kann bei zahlreichen Architektenkammern als Fortbildung angerechnet werden.
Programm, Informationen und Livestream unter www.turn-on.at
23. – 24. Februar 2024
Ort: Das MuTh in Wien (2. Bezirk)
Freitag, 23. Februar 2024: 10.00–19.00 Uhr
Samstag, 24. Februar 2024: 13.00–22.00 Uhr
Eintritt frei