Hauptzollamt Hamburg wird Holzbau

Architektur, 18.11.24
Claudia Stieglecker
In einer der letzten Baulücken in der zentralen HafenCity im deutschen Hamburg soll ein modularer Holzhybridbau mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten entstehen.

Im offenen, interdisziplinären Realisierungswettbewerb für den Neubau des Hauptzollamts Hamburg konnte der Entwurf des Büros Dietz Joppien Hammerschmidt überzeugen – „vor allem durch die gelungene städtebauliche Einfügung“, wie die Jury unter Vorsitz der Stuttgarter Architektin Jóruun Ragnarsdóttir die Entscheidung begründete. Aber auch die ansprechende Umsetzung modularer Bauweisen sowie die Erfüllung der gesetzten Nachhaltigkeitsziele hätten den Ausschlag gegeben.

ENERGIEEFFIZIENT

Der Neubau entspricht dem Energieeffizienzstandard Bund 40 und verbraucht damit 60 Prozent weniger Energie als gesetzlich vorgegeben. Die Anwendung von modularem beziehungsweise seriellem Bauen verspreche eine kurze Bauzeit der Obergeschosse, die CO2-minimierte Holz-Hybridkonstruktion und vorgefertigte Trag- und Fassadenelemente stellten einen optimierten Bauablauf sicher, heißt es. Die Montage der Bauteile soll eng mit der Produktion und Baulogistik abgestimmt werden, um sowohl Emissionen vor Ort sowie die Baustelleneinrichtungsflächen zu reduzieren.

NACHHALTIG

Das geringere Gewicht der Holz-Hybridkomponenten spare zusätzlich CO2 beim Materialtransport und der Herstellung. Auch die Recyclingfähigkeit aller Komponenten werde durch vorgeplante Montageverbindungen sichergestellt. Ein Technikkonzept mit Wärmepumpen, adaptiver Lüftungs- und Verschattungstechnik sowie optimierter Regenwasserspeicherung seien ebenfalls Bestandteile des Nachhaltigkeitskonzepts.

FLEXIBEL VERDICHTET

Die organisatorischen und fachlichen Abläufe innerhalb des Zolls Hamburg sollen durch die Verdichtung des Standorts optimiert werdem: Das neue Gebäude schafft moderne Konferenz- und Besprechungsräume, die die Beschäftigten variabel nutzen können. Die Büro- und Arbeitsflächen sind flexibel auf zukünftige Entwicklungen anpassbar. Im Erdgeschoss werden ein Café sowie eine Gewerbefläche untergebracht, geplant sind auch begrünte Freibereiche wie ein Dachgarten, Terrassen und Balkone. Das Gebäude erhält außerdem einen viergeschossigen Unterbau mit Tiefgarage. Der Baubeginn ist für 2028 geplant.