Cube One: Holz trifft Hightech am neuen Nürnberger Campus

Architektur, 17.12.25
HOLZMAGAZIN Redaktion
Auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs in Nürnberg wächst derzeit ein Universitätscampus, der die Stadt architektonisch prägen wird.

Den Auftakt macht „Cube One“, ein sechsgeschossiges Büro- und Verwaltungsgebäude der University of Technology Nürnberg (UTN), entworfen von a+r Architekten. Mit seiner hybriden Konstruktion aus Holz und Recyclingbeton setzt das Gebäude ein klares Zeichen für nachhaltiges Bauen – ohne dabei auf Flexibilität und Wirtschaftlichkeit zu verzichten.

Das Tragwerk kombiniert eine modulare Holzkonstruktion mit einem stabilisierenden Betonkern. Diese Mischung erlaubt nicht nur eine hohe Vorfertigung, sondern auch die Umsetzung des Passivhausstandards. Die Außenwände wurden komplett vormontiert – inklusive Fenstern, Fassadenschalung und Abdichtungen – und auf die Baustelle geliefert. Das spart Zeit und reduziert den Ressourcenverbrauch.

Die Holzfassade ist mehr als nur Hülle: Sie zeigt die innere Struktur des Gebäudes nach außen. Rhythmisch angeordnete Fenster und betonte Stützen gliedern die Ansicht. Ein besonderes Highlight ist die fast 18 Meter hohe Fassadenbegrünung, die an einem stählernen Rankgerüst befestigt ist. Sie verbessert das Mikroklima, bindet Feinstaub und sorgt für Kühlung im Sommer – ein technisches und gestalterisches Statement.

Im Inneren wechseln sich offene Büroflächen mit flexibel nutzbaren Räumen ab. Verglaste Türen schaffen visuelle Verbindungen, während Gemeinschaftsküchen und Terrassen Begegnungszonen bieten. Holz bleibt auch hier präsent: Fenster und Türen setzen warme Akzente zu den hellen Wänden und Böden.

Daten und Fakten

  • Standort: Brunecker Straße, Nürnberg
  • Nutzfläche: 4.270 m²
  • Energiestandard: Passivhaus (PHPP)
  • Architektur: a+r Architekten, Stuttgart/Tübingen
  • Holzbau: Rubner Holzbau GmbH

 

„Cube One“ ist kein Solitär, sondern der erste Baustein eines Campus, der auf Nachhaltigkeit und zukunftsfähige Konzepte setzt. Für die Holzarchitektur bedeutet das: Sie ist nicht mehr Nische, sondern integraler Bestandteil moderner Hochschulbauten.