Damit Kosmetikprodukte auf der Haut haften, werden üblicherweise Polymerdispersionen eingesetzt, die normalerweise aus petrochemischen Rohstoffen hergestellt werden. Alternative Filmbildner auf Basis nachwachsender Rohstoffe seien bislang wenig bis gar nicht verfügbar, informiert das Fraunhofer WKI in einer Mitteilung. Erklärtes Ziel des Projekts, das gemeinsam mit den Partnern Schwan Cosmetics International und Worlée-Chemie durchgeführt wurde, war daher die Entwicklung neuartiger filmbildender Polymerdispersionen auf Basis von Holzbestandteilen für die Kosmetik. Worlée-Chemie konzentrierte sich dabei auf die Entwicklung eines Filmbildners auf Cellulose-Basis, das Fraunhofer WKI verwendete Lignin als nachwachsende Rohstoffquelle. Schwan Cosmetics International entwickelte Make-up-Formulierungen mit den Prototypen und führte Applikations- sowie Stabilitätstests durch.
Die finalen Dispersionen des Fraunhofer WKI haben einen so genannten Natural Origin Content von bis zu 90 Prozent, der Lignin-Anteil im Polymer beträgt dabei bis zu 38 Prozent. Die Bio-Filmbildner verfügten über eine sehr schmale Partikelgrößenverteilung, die Verfilmung erfolge bei Raumtemperatur, heißt es. Die Filme seien sehr transparent, wasserfest und haben eine bräunliche Färbung – bedingt durch das verwendete Lignin. Die von Worlée-Chemie untersuchten verschiedenen Synthesewege für modifizierte Cellulosen resultierten in einem Hybridpolymer, das sehr hohe Wasserfestigkeiten in Eyeliner-Formulierungen bewirkt.
In verschiedenen Formulierungen konnte schließlich gezeigt werden, dass sich die neuartigen Bio- und Hybrid-Polymerdispersionen für Make-up-Produkte wie Eyeliner eignen und sehr gute Wasserfestigkeit und sehr gute Trageeigenschaften aufweisen. Mit der Neuentwicklung sei die Grundlage für hochwertige und nachhaltige Make-up-Produkte gelegt, die qualitativ konventionellen Produkten in nichts nachstehen, so das Fraunhofer WKI.
