Leichtbau mit nachwachsenden Rohstoffen

Technik, 29.04.24
Claudia Stieglecker
Das deutsche Fraunhofer WKI entwickelt gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern ein holzfaserbasiertes Formteil, das mit einem Formteilautomaten hergestellt werden kann.

Mit hybriden Leichtbauwerkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen lassen sich ressourcen- und klimaschonende Produkte herstellen, die mehrere Funktionen erfüllen, zum Beispiel tragfähige Bauprodukte mit integriertem Wärme- und Schallschutz oder strapazierfähige Möbel, Polstermöbel und Verpackungen. Effiziente Bauteilgeometrien ermöglichen dabei hohe Gewichtseinsparungen bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität – das neue Verfahren biete Möglichkeiten zur passgenauen Produktion komplexgeformter Bauteile, Möbel oder Dämmstoffe, so das Fraunhofer WKI.

MISCHUNG

Obwohl sich Holz aufgrund seiner geringen Rohdichte und der hohen Festigkeitein gut als Leichtbauwerkstoff eignet, sind holzbasierte Werkstoffe im Vergleich zu modernen Leichtbauwerkstoffen wie faserverstärkten PU-Schäumen oder Kunststoffen jedoch oft relativ schwer. Oder sie sind zwar leicht und haben gute Wärmedämmeigenschaften, sind aber mechanisch wenig belastbar. Die Forschenden des Fraunhofer WKI kombinieren daher Holzpartikel wie Fasern oder Späne mit – vorzugsweise biobasierten – Polymerfasern beziehungsweise Partikelschäumen und verarbeiten diese Gemische mithilfe von Formteilautomaten zu extrem leichten und stabilen Bauteilen.

WIEDERVERWENDUNG

Der Polymeranteil ist dabei so gering wie möglich, angestrebt wird ein Anteil von zwei bis sieben Prozent. Wichtiger Bestandteil der Material- und Technologieentwicklung ist außerdem eine möglichst hochwertige, stoffliche Recyclingfähigkeit der Produkte nach Ende der ersten Nutzungszeit.