Mehr Gesundheit, weniger Holzstaub
Wo Holz ist, ist auch Holzstaub. Nach Angaben der Environmental Protection Agency (EPA) ist der Feinstaubanteil in Innenräumen oft zwei- bis fünfmal so hoch wie im Freien. Eine Studie der EPA kommt zu der Einschätzung, dass an den Folgen schlechter Innenraumluftqualität am Arbeitsplatz jedes Jahr 800.000 Arbeitnehmer:innen sterben. Die oberen Atemwege können die größeren Partikel herausfiltern, aber kleinere Partikel können tief in die Lunge eindringen und dort Schäden und Narbenbildung im Lungengewebe verursachen. Jedes Mal, wenn dies geschieht, entsteht ein kleiner irreversibler Schaden. Diese Schäden vermindern die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff aufzunehmen, und erschweren mit der Zeit das Atmen immer mehr. ___STEADY_PAYWALL___
Zuerst messen, dann handeln
Um dem entgegenzuwirken, sollten Unternehmen im ersten Schritt die Luftqualität testen, um dann bei Bedarf – zusätzlich zur stationären Absaugung an der Entstehungsstelle und zu Schutzausrüstungen – den Einsatz von industriellen Luftfiltern zu erwägen. Wie Bernhard Bär, Sortimentsmanager Arbeitsschutz bei Haberkorn in Vorarlberg, betont, sind „produzierende Firmen in Österreich gesetzlich dazu verpflichtet, Schadstoffkonzentration in der Luft am Arbeitsplatz und krebserregende Arbeitsstoffe zu messen und entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten“. Gemeinsam mit dem Sicherheitspartner Certific bietet Haberkorn Messungen für Betriebe an. Im Service „Arbeitsplatzmessungen: Schadstoffmessungen – MAK- und TRK-Werte“ werden der MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) sowie der TRK-Wert (Technische Richtkonzentration) ermittelt.
Gesamtlösungen sind gefragt
Wie man den immer strengeren Vorschriften gerecht wird, seine Mitarbeiter:innen schützt und diese damit auch langfristig im Sinne des Employer Brandings an das Unternehmen binden kann, zeigte zuletzt der deutsche Filterspezialist Euromate auf der LIGNA 2023 in Hannover. Speziell für Produktions- und Industrieumgebungen wie Werkstätten, Holz- und Palettenindustrie, Großhändlern, Vertriebszentren und Lagerhäuser hat Euromate den Dust Free Industrial (DFI) 8500 entwickelt. Diese Gesamtlösung soll laut Hersteller eine staubfreie Arbeitsumgebung und jahrelange Benutzer:innenfreundlichkeit und Bedienung garantieren. Die Kund:innen würden dadurch bis zu 70 % bei den Reinigungskosten sparen, während die gesunde Arbeitsumgebung etwa 40 % weniger krankheitsbedingten Fehlzeiten mit sich bringe. Darüber hinaus führe der Einsatz auch bis zu 30 % geringeren Wartungskosten durch weniger Maschinenstillstand.
Alles für Industrie und Handwerk
Ein heimischer Weltmarktführer der Branche ist die Scheuch Group, die heuer ihr 60-jähriges Jubiläum feiert. Die Scheuch Group mit ihrem Hauptsitz in Aurolzmünster in Oberösterreich entwickelte sich von einer traditionellen Spenglerei zum internationalen Großunternehmen. Das Unternehmen arbeitet an der Senkung von Feinstaub- und Schadstoffemissionen sowie an der Reduktion von Schall und Gerüchen. Zum umfangreichen Produktportfolio von Scheuch LIGNO für die holzverarbeitende Industrie zählen u. a. Absaug- und Entstaubungsanlagen für Säge- und Hobelwerke, die Pelletserzeugung und die Massivholzfertigung. Dieses Jahr zeichneten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) das Unternehmen mit dem „Pegasus“-Award aus.
Warum ist die Kontrolle von Holzstaub für die Mitarbeiter:innen unerlässlich?
- Das Einatmen von Staub in die Lunge kann Atemprobleme verursachen und zu Lungenkrankheiten wie berufsbedingtem Asthma und Lungenkrebs führen. Das Einatmen von Staub ist die häufigste Art der Exposition gegenüber Holzstaub.
- Das Eindringen von Staub in die Augen kann zu Reizungen und Schäden führen.
- Hautkontakt mit Holzstaub kann zu Hautgeschwüren, Reizungen und Dermatitis führen.
- Das Vorhandensein von Leimen, Harzen, Formaldehyd und anderen Chemikalien zur Holzbehandlung in einigen Holzprodukten steigert das Gesundheitsrisiko durch Holzstaub weiter.