Spanplatten aus Altholz

Technik, 10.11.25
Claudia Stieglecker
Vom Reststoff zum Rohstoff: Ein innovatives chemisches Verfahren des deutschen Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP ermöglicht das vollständige Recycling von Spanplatten.

Im Projekt „Recycling von Spanholzwerkstoffen (ReSpan)“ wurde ein vollständig stoffliches Verwertungskonzept für Holzwerkstoffe erprobt. Holz gebrauchter Möbel oder Bauteile, das zerkleinert wurde, wird in einem neuartigen Prozess mit einer eigens entwickelten Substanz behandelt, sodass in weiterer Folge draus neue, formstabile Platten gepresst werden können. Das Besondere: Der ursprünglich eingesetzte Harz-Klebstoff wird dabei teilweise gelöst und durch das Agenz gezielt reaktiviert, so die deutsche Fachagentur Nachhaltige Rohstoffe FNR, die das Projekt gefördert hat. Die Substanz lasse sich außerdem zu etwa 95 Prozent zurückgewinnen und könne mehrfach eingesetzt werden, ohne an Wirksamkeit zu verlieren.

IM KREISLAUF HALTEN

Die gewonnene Recyclingmasse kann im Anschluss auf herkömmlichen Anlagen zu Spanplatten verarbeitet werden. Das im Projekt entwickelte Verfahren eigne sich insbesondere für die Produktion von Holzwerkstoffen im Bauwesen sowie für die Fertigung von Möbeln, heißt es. Was bislang als Reststoff galt, könne künftig wertvoller Rohstoff für die industrielle Weiterverarbeitung sein – und das ganz ohne Neumaterial. Gelingt es, Altholz stofflich im Kreislauf zu halten, könne der Bedarf an Frischholz deutlich gesenkt und ein echter Beitrag zur Ressourcenschonung geleistet werden. Weitere Anpassungen des Materials für Bauanwendungen seien derzeit in Arbeit.