Bauholz in Zeiten des Klimawandels
Ziel des Projekts war eine Verbesserung der Versorgungssituation der Bauindustrie mit Blick auf den Klimawandel – aus den Ergebnissen lassen sich Empfehlungen für Neuanpflanzungen ableiten, um die Holzqualität und die Holzausbeute gezielt zu optimieren. Die Forschenden haben sich dafür mit der visuellen Sortierung von Nadelholz beschäftigt und festgestellt, dass eine anwendungsorientierte Sortierung nach Produktanforderung und somit eine effizientere Nutzung der Holzressourcen abhängig von den waldbaulichen Parametern möglich ist.
ERFASST UND UNTERSUCHT
Fichten- und Douglasienholz unterschiedlichen Alters wurden im Projekt hinsichtlich nutzungsrelevanter Parameter untersucht. Das Holz stammte aus unterschiedlichen waldbaulichen Behandlungssystemen: einerseits Niederdurchforstungen, bei denen ein ganzer Bestand eng geschlossen aufwächst und mit geringerem Durchmesser in die Höhe strebt, andererseits Hochdurchforstungen, die auf einzelstammweise Erziehung durch Freistellung starkwüchsiger Bäume setzen. Das Projektteam wollte außerdem Wege aufzeigen, wie der Anteil von minderwertigem Schnittholz durch neue waldbauliche Systeme reduziert werden kann. Dafür wurden Bestandsstrukturen der Wälder mit einem mobilen Scanner erfasst, um typische Eigenheiten der Behandlungssysteme zu identifizieren. Vegetationsaufnahmen gaben zusätzlich Aufschluss über die Biodiversität der Bestände.
WIDERSTANDSFÄHIGE DOUGLASIE
Die Forschenden stellten fest, dass insbesondere die Douglasie unter den aktuellen Klimabedingungen eine waldbaulich interessante Baumart ist. Derzeit zeige sie eine höhere Widerstandsfähigkeit als die Fichte, benötigte nach klimabedingtem Stress jedoch länger, um vorherige Zuwachsraten zu erreichen, informiert das Fraunhofer WKI online. Die Douglasie zeige eine optimale Ausbeute, denn dank ihrer höheren Holzdichte ist ein großer Anteil der Baummasse von ausreichender Qualität für die Werkstoffherstellung. Ob die Douglasie den zukünftigen Anforderungen denkbarer Klimaszenarien gewachsen ist, bleibt jedoch offen.
ZEITRÄUME ANPASSEN
Hinsichtlich der waldbaulichen Parameter führten höhere Umtriebszeiten, das heißt ein längerer Zeitraum zwischen Bestandesbegründung und Holzernte, zu signifikant besseren visuellen und mechanischen Qualitäten. Diese spiegelten sich in den erreichten Festigkeitsklassen des Schnittholzes und der Furniere wider, heißt es. Sehr relevant für die Wuchsgeschwindigkeiten sind der Standort und die klimatischen Bedingungen – im Waldbau sollte daher auf eine standortsangepasste Beeinflussung des Volumenzuwachses zur Steuerung der Rohdichte geachtet werden.