Bundesforste ziehen Waldbilanz 2023
„Der Beginn des Waldjahres war geprägt von einem schneearmen, trockenen Winter. Glücklicherweise hat ein kühles, niederschlagsreiches Frühjahr für einen verhältnismäßig guten Start in die Vegetationsperiode gesorgt und den Beginn der Borkenkäfersaison etwas verzögert“, so Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste ÖBf. Die Temperaturrekorde im Herbst sorgten allerdings dafür, dass der Borkenkäfer ungewöhnlich lange, mancherorts bis in den November hinein, aktiv gewesen sei. „Und kurz vor Weihnachten zeigte uns das Sturmtief Zoltan, dass die Herausforderungen nahtlos weitergehen.“
SCHADENSBILANZ
Mehr als 1 Million Festmeter beziehungsweise rund 55 Prozent der gesamten Holzerntemenge von rund 1,9 Millionen Festmetern waren 2023 Schadholz – 2022 waren es etwa 50 Prozent. Für mehr als zwei Drittel, rund 730.000 Festmeter, war der Borkenkäfer verantwortlich. Die Waldschadensbilanz der ÖBf beläuft sich 2023 in Summe auf rund 32 Millionen Euro. Man sei aber erfreut, dass man trotz der großen Schadholzmenge über das Jahr einen stabilen Holzpreis halten konnte, heißt es.
NACHHALTIGE WALDBEWIRTSCHAFTUNG
2023 habe man in Summe rund 15 Millionen Euro für Waldpflegearbeiten in die Hand genommen, bis 2030 seien dafür rund 100 Millionen Euro in Planung. „Sollte der voranschreitende Klimawandel noch mehr erforderlich machen, hat für uns die Zukunft unseres Waldes Vorrang“, so Schöppl. Oberstes Prinzip für die Waldbewirtschaftung bleibe die Nachhaltigkeit, geerntet wird nicht mehr als wieder nachwächst. Gleichzeitig müssen verstärkt Maßnahmen für stabile und gesunde Wälder wie etwa Durchforstungen durchgeführt werden. Eine interne forstfachliche Erhebung zeige, dass die Holzmenge auf ÖBf-Flächen zunimmt: In den letzten Jahren stieg der Vorrat im bewirtschafteten Wald laut ÖBf um rund eineinhalb Millionen Vorratsfestmeter.