CERN: Kreisförmiges Campusgebäude aus Holz

Architektur, 12.03.24
Claudia Stieglecker
Das dänische Architekturbüro Henning Larsen hat gemeinsam mit der Firma Ramboll den Siegerentwurf für ein Gebäude des CERN-Campus in Frankreich vorgelegt.

An der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz wird das kreisförmige Gebäude für das wissenschaftliche Forschungszentrum CERN auf der französischen Seite am Rand des Waldes und des Parks platziert. „B777“ ist bewusst in die Natur eingebettet, um den traditionellen „Industrie- und Laborkontext“ zu überwinden, informiert Henning Larsen. Die Verwendung biogener Materialien und eine Low-Carbon-Design-Priorisierung ziele darauf ab, Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Wohlbefinden zu erzeugen.

NATURCAMPUS

Das kreisförmige Design von B777 mit seinem geschützten Innenhof verbindet nahtlos Wald mit Park und Platz. Büro-, Labor- und Werkstattbereiche sind innerhalb des offenen Holzgebäudes zusammengeführt und bieten eine ständige Verbindung zur Natur. Das Design will außerdem die ursprüngliche Mission von CERN widerspiegeln, Wissenschaftler:innen im kollektiven Streben nach Wissen zu vereinen. Ein öffentliches Atrium mit informellen Arbeits- und Loungebereichen sowie Verbindungsbögen soll Raum zum Wissensaustausch bieten. Ohne Sackgassen definieren die großen, flexiblen Grundrisse Gemeinschaftsbereiche innerhalb des Gebäudes, jeder jeweils mit eigenen Außen- und Loungebereichen. Der zentrale Hof des Gebäudes bleibt offen und durchlässig, um als Treffpunkt dienen zu können. Dieser Raum dient als Erweiterung der Büros und ist von Grün umgeben, außerdem fungiert er als Tor zum Restaurant.

SYMBOLIK FÜR INNOVATION

Die dreidimensionale Fassade ist so konzipiert, dass sie zwar das Tageslicht maximiert, gleichzeitig aber Schatten erzeugt, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und dadurch den Energieverbrauch durch Kühlung zu reduzieren. Die Struktur von B777 ist so angelegt, dass die einfachen, demontierbaren und mechanischen Verbindungen leicht recycelt werden können. Das kreisförmige Design diene als symbolischer Marker und schaffe ein neues kulturelles Zentrum für den gesamten Campus in einem früher starren, orthogonalen Forschungspark, heißt es.