Deutschland: Steigende Holzbauquoten trotz Baukonjunkturflaute

Branche, 21.05.24
Claudia Stieglecker
Holzbau Deutschland Bund Deutscher Zimmermeister hat seinen Lagebericht 2024 zur Markt- und Konjunkturentwicklung im Zimmerer- und Holzbaugewerbe veröffentlicht.

Im vergangenen Jahr ist demnach die deutschlandweite Holzbauquote – die Anzahl der genehmigten Gebäude, bei denen überwiegend Holz verbaut wurde – sowohl beim Neubau von Wohngebäuden als auch bei Nichtwohngebäuden weiter gestiegen. Beim Neubau lag sie 2023 bei 22 Prozent und bei den Nichtwohngebäuden, darunter Büro- und Verwaltungs- und Geschäftsgebäude, Hotels, landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Fabrikgebäude, Schulen, Kitas, Sportstätten, stieg sie auf 23,4 Prozent.

WENIGER BETRIEBE

Die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten im Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland ist im Jahr 2023 minimal gesunken: 2023 waren es 12.143 Betriebe und damit 14 weniger als 2022. Bei den Beschäftigten verringerte sich die Anzahl um 0,6 Prozent auf 74.239 Beschäftigte. Alles in allem bliebe das Zimmerer- und Holzbaugewerbe weitgehend stabil und die Holzbauquoten steigen, heißt es.

MEHR SANIERUNGEN

Während die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern deutlich rückläufig ist, wird der Holzbau unter anderem durch die Zunahme von Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen gestützt. Die Stimmung in den Betrieben zum Jahreswechsel 2023/2024 war sowohl beim Rückblick auf das Winterhalbjahr als auch beim Ausblick auf das Sommerhalbjahr noch zufriedenstellend, der Auftragsbestand lag zu Jahresbeginn bei 18 Wochen.

STABILE AUSBILDUNGSQUOTE

Eine Ausbildung im Zimmererhandwerk sei noch immer sehr beliebt, so Holzbau Deutschland. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Auszubildenden im ersten Lehrjahr um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zudem wachsedie Zahl der Frauen im Zimmererhandwerk: Der Anteil der Frauen, die sich 2023 für eine Karriere im Holzbaugewerbe entschieden haben, ist um über 17 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen. Auch die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen sei weiterhin hoch.