Entwicklungen bei der Holzfaserdämmung

Technik, 14.07.23
Thomas Duschlbauer
Bei der Holzfaserdämmung sind Lösungen mit System gefragt, wenn sie Wärme und Umweltschutz vereinen soll. Am Markt tut sich was.

Eine Holzfaserdämmung erfüllt zwei Aufgaben zugleich: Sie wirkt sowohl wärmedämmend als auch schalldämmend. Dabei besteht sie zu mehr als vier Fünfteln Holzfasern. Diese stammen vor allem von Nadelhölzern, die einerseits gut verfügbar sind und andererseits Holzfasern von besonders hoher Güte haben. Als Rohstoffsortimente werden vor allem Resthölzer aus Sägewerken in Form von Schwarten und Spreißeln sowie Hackschnitzel verwendet. Zum Einsatz kommen Holzfaserdämmungen für die Wände, Böden und das Dach.

Ein Zeichen für die Umwelt

Das WDV-System StoTherm Wood ist nun das erste und einzige Wärmedämm-Verbundsystem, dem als Komplettsystem das österreichische Umweltzeichen verliehen wurde. Als eines von 38 Unternehmen nahm das Villacher Unternehmer am 16. Jänner 2023 die renommierte Auszeichnung entgegen. „Nachhaltigkeit steht bei Sto ganz oben auf der Agenda. Daher macht uns dieser Erfolg besonders stolz“, betont Walter Wiedenbauer, Geschäftsführer der Sto Ges.m.b.H, bei der Urkundenverleihung durch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Das Produkt eignet sich zur Anwendung oder Sanierung auf unterschiedlichsten Untergründen. Dazu gehören im Holzbau Außenwände in Holzriegelbauweise mit und ohne äußere Beplankung sowie Außenwände in Massivholzbauweise. Im Massivbau kann StoTherm Wood auch auf mineralischen Untergründen wie Mauerwerk, Beton oder Porenbeton angewendet werden.

Nach einem Berechnungsbeispiel für die oberste Geschossdecke eines typischen Einfamilienhauses werden mit Holzfaserdämmung in 30 Jahren ca. 30.000 l Heizöl eingespart.

Auch für Geschossdecken geeignet

Mit Stampio brachte der deutsche Dämmstoffhersteller GUTEX aus Waldshut-Tiengen im Schwarzwald ebenfalls eine innovative Systemlösung auf den Markt, mit der sich der gesetzlich verpflichtend vorgeschriebene Dämmstandard für oberste Geschossdecken problemlos erreichen lässt. Stampio zeichnet sich laut Hersteller durch eine einfache Verarbeitbarkeit aus und kann sowohl auf Beton- als auch Holzbalkendecken ausgeführt werden. Durch den konsequenten Einsatz holzbasierter Bau- und Dämmstoffe überzeugt das neuartige Dämmsystem durch einen besonders günstigen CO2-Fußabdruck.

Bewohner:innen können auf einen deutlich verbesserten Wohnkomfort bauen: Der hohe winterliche Wärmeschutz sorgt für ein behagliches Klima in der kalten Jahreszeit, die hohe Wärmespeicherfähigkeit des Dämmsystems für angenehm kühle Temperaturen in der wärmeren Jahreszeit. „Stampio ist die neue holzfaserbasierte Systemlösung von GUTEX zur einfachen und schnellen Dämmung der obersten Geschossdecke von Bestandsgebäuden. Der Systemaufbau – bestehend aus dem GUTEX Stamp Dämmfuß und der Einblasdämmung GUTEX Thermofibre unter der Traglattung und dem begehbaren Bodenbelag – ist wirtschaftlich und effizient“, so Frank Kreidl, verantwortlich für die technische Beratung und den Verkauf bei GUTEX (West-Österreich).

Nach einem Berechnungsbeispiel für die oberste Geschossdecke eines typischen Einfamilienhauses werden zusätzlich in 30 Jahren insgesamt ca. 30.000 l Heizöl eingespart. Das entspricht einem CO2-Äquivalent von ca. 100 t. Was angesichts des Mangels an Facharbeiter:innen und Handwerker:innen ein großer Vorteil des Systems sein dürfte: Das System kann bevorzugt von holzverarbeitenden Betrieben wie Zimmereien, Bauschreinern und holzaffinen Innenausbauern verarbeitet werden. Das weitet den Kreis an geeigneten Fachbetrieben zum Vorteil der Endkund:innen aus. Die hohe bauphysikalische Sicherheit des Systems ist für den Verarbeiter ein zusätzliches Plus.

Fotos: GUTEX/Martin Granacher