Einblicke gewähren

Ein weiterer Trend, der in den vergangenen Jahren aufkam, wird bei vielen Fensterherstellern fortgesetzt: große Glasflächen. Seit ein paar Jahren werden Glasfronten immer üppiger, die Menschen mögen (vielleicht gerade in weltpolitisch gesehen dunkleren Zeiten?) immer mehr Licht. Fenster- und Türenhersteller stellt dies vor die spezielle Herausforderung, Rahmen entsprechend stabil zu gestalten, etwa für große Hebe-Schiebe-Türen. Kneer-Südfenster setzt hierbei den Fokus auf schlanke Profile und flächenbündiges Design. Optisch würden die sichtbaren Beschlagteile stets weiter reduziert bis hin zu verdeckt liegenden Beschlägen, wie Florian Kneer sagt. „Gefragt sind außerdem Soft-Close-Funktionen, erhöhter Einbruchschutz bis zur Widerstandsklasse RC 2 und Öffnungs- und Verschlussüberwachung.“ Auch das Thema Barrierefreiheit wird für viele Menschen immer wichtiger. 

Türen im angloamerikanischen Stil bei Josko 

Der österreichische Fenster- und Türenhersteller Josko geht ebenso mit voller Innovationskraft voraus. Das Unternehmen mit Sitz im österreichischen Kopfing hat jüngst eine neue Produktlinie vorgestellt, die nach Unternehmensaussage ein neuer Trend in der Branche werden könnte: Türen im angloamerikanischen Stil. Man beobachte Trends in der Architektur und bei Wohnstilen sehr genau, teilt eine Sprecherin von Josko mit: „Eine gewisse Sehnsucht nach klassischeren Stilen ist erkennbar.“ Den angloamerikanischen Stil würden viele Konsument:innen von den amerikanisch geprägten Medien kennen, etwa aus Filmen und Fernsehserien. 

Parallel dazu wird bei Josko ein Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt: Fenster und Türen aus Eichenholz. An dieser Holzart führe kaum ein Weg vorbei, so die Josko-Sprecherin. „Eiche ist für uns ein schönes Holz mit einer großen Vielfalt.“ 

Schön, vielfältig und häufig nachhaltig: Eichenholz

Bleiben wir kurz bei der Eiche: Sie bringt nicht nur große Vielfalt, sondern ist häufig auch dies: nachhaltig und ökologisch (sofern sie heimisch ist und keine langen Lieferwege hinter sich hat). Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Thema für Kund:innen, sagt Florian Kneer von Kneer-Südfenster. Sie würden wissen wollen, woher das Unternehmen die Hölzer für Fenster und Türen bezieht, wie die Lieferketten aussehen, wie es mit Emissionen umgeht. Daher würden Kund:innen immer mehr auf heimische Arten setzen: auf Lärche, Fichte, Kiefer, Eiche. Mahagoni, so Kneer, würde immer weniger nachgefragt. „Wir alle müssen umweltgerecht denken und handeln – heute und in Zukunft“, so der Kneer-Geschäftsführer, dessen Unternehmen PEFC-zertifiziert ist und auf eine klimafreundliche Produktion setzt. 

Sanierung als Großtrend

Die verschiedenen Trends in der Branche sind deutlich zu erkennen. Über ihr schwebt allerdings auch ein großes Fragezeichen: Wie wird sich die sinkende Neubaulust der Menschen auf die Fenster- und Türenhersteller auswirken? Die Zinsen steigen, ein Rückgang von Neubauten ist bereits zu erkennen. Hannes Schweiger, Holzfachmann von Münchinger Holz aus Ötisheim, ist gespannt, wohin sich der Sparkurs vieler entwickeln wird: Dann könne es schon passieren, dass Kund:innen in Zukunft nicht mehr auf heimische Holzfenster zurückgreifen würden, sondern auf günstigere Kunststoffvarianten. Florian Kneer von Kneer-Südfenster glaubt, die Energiewende würde zu einer verstärkten Sanierung alter Gebäude führen: „Ein Großtrend in den kommenden Jahren wird deshalb der Austausch veralteter Fenster und Türen sein.“