Holz zum Einkaufen

Branche, 14.11.23
Claudia Stieglecker
Der deutsche Lebensmitteleinzelhändler Kaufland testet derzeit an Pilotstandorten Holz und Recyclingbaustoffe als Alternativen zu Beton, Stahl und Co.

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava eröffnete das Unternehmen im September die erste Filiale in Holzbauweise. Diese besteht zu drei Vierteln aus Holz, mit einer Verkaufsfläche von 2.500 m2 gehört die Immobilie zu den größten Holzfilialen in Osteuropa, so Kaufland in einer Mitteilung. Neben der Bauweise setzt die Filiale auch auf Energieeffizienz: Grüne Fassaden und eine bepflanzte Dachfläche fungieren als natürlicher CO2-Speicher und grüne Klimaanlage. Geheizt wird mit der Abwärme von Kühltruhen und -schränken, die fast 80 % des gesamten Bedarfs der Filiale abdeckt. Ein Teil des Stroms kommt von der eigenen PV-Anlage auf dem Dach. Insgesamt spare die Immobilie im Vergleich zur herkömmlichen Betonbauweise 514 t CO2 ein, heißt es.

Recycling als Steckenpferd

In Deutschland hat Kaufland vergangenes Jahr seine Filiale im bayerischen Marktredwitz in der Holzständerbauweise errichtet. Statt Beton wurden dabei für ein Teil des Tragwerks Holzstützen und Leimbinder verwendet. Neben Holz setzte Kaufland künftig stärker auf recycelte Baumaterialien. In Tuttlingen in Baden-Württemberg entstehe aktuell eine Filiale, bei der unter anderem für die Wände, die Fassade, den Filialboden und den Parkplatz Baustoffe zum Einsatz kommen, die aus Abrissmaterial oder Abfall produziert werden. Man sehe im Einsatz von recycelten Baumaterialien die große Chance, das Thema Kreislaufwirtschaft in der Baubranche zu fördern und so den Ressourcenverbrauch sowie den CO2-Fußabdruck beim Bau neuer Filialen zu verringern, so das Unternehmen.