Holzabfälle werden zu Biokomposit

Technik, 05.12.23
Claudia Stieglecker
An der TU Wien werden Strategien und Verfahren entwickelt, mit denen im Sägewerk anfallende Holzabfälle wie Sägespäne zu einem hochwertigen Material weiterverarbeitet werden können.

Derzeit werden rund 50 Prozent eines Baumes für Baumaterial genutzt, der Rest fällt in Sägewerken als Hackschnitzel, Sägespäne, Sägemehl und Rinde an. Das neue Christian Doppler Labor „Holzbasiertes Biokomposit der nächsten Generation“ sieht in diesen vermeintlichen Abfällen wertvolles Ausgangsmaterial für die Entwicklung neuer holzbasierter Baumaterialien, informiert die Technische Universität Wien. Ein Großteil der Holzschnitzel werde verbrannt – obwohl die Holzstruktur, die für Stabilität und Belastbarkeit sorgt, auch in diesen kleinen Holzstücken vollständig intakt sei.

NEU ZUSAMMENGESETZT

Ziel der Forschungsarbeit ist es daher, diese Bausteine auf nachhaltige Weise wieder zu makroskopischen Tragstrukturen, das heißt neuen Baustoffen, zusammenzusetzen. Damit soll ein ähnliches Wertschöpfungsniveau erreicht werden wie bei primären Holzprodukten: Die Ausbeute an nachhaltigen Tragstrukturen könnte verdoppelt werden, ohne zusätzliche natürliche Ressourcen zu verbrauchen, heißt es. Das Endprodukt bestehe dabei weiterhin zu 100 Prozent aus Holz, denn auch die hier verwendeten Bindemittel werden aus Holzabfällen gewonnen. Geplant seit eine chemiebasierte und simulationsgestützte Entwicklungsstrategie, mit der zukünftig ein holzbasiertes Biokomposit der nächsten Generation hergestellt werden kann.