Klimafreundlicher Cybersecurity Campus an der TU Graz

Architektur, 12.11.24
Claudia Stieglecker
Die Bundesimmobiliengesellschaft BIG errichtet bis zum Frühjahr 2026 in Graz ein klimafreundliches Forschungszentrum mit Holz-Glas-Fassade.

Der vom Grazer Architekturbüro eep architekten geplante Neubau wird auf einem ehemaligen Parkplatz am Campus Inffeldgasse errichtet, was neue Bodenversiegelung vermeiden soll. Er besteht aus drei Bauteilen mit insgesamt 5.000 m² Nettoraumfläche, die über ein gemeinsames Stockwerk im ersten Obergeschoss verbunden sind. Auf den dazwischenliegenden Dächern befinden sich begehbare begrünte Terrassen, eine Besonderheit ist die fast hundert Jahre alte Silberlinde am Bauplatz – das Gebäude wird quasi um den Laubbaum herumgebaut. Von einigen Aufenthaltsräumen und einer Terrasse haben die Forschenden einen guten Blick auf die ausladende Baumkrone und sollen sich so das Grün von draußen ins Gebäude holen.

HITZEINSELN VERMEIDEN

Dem Mikroklima wurde bei der Planung besondere Beachtung geschenkt, damit keine Wärmeinseln entstehen und der Campus auf steigende Temperaturen vorbereitet ist. Die Flachdächer werden extensiv begrünt, zusammen mit Rasenmulden entstehen so Flächen, auf denen der Regen natürlich versickern und verdunsten kann. Auf diese Weise wird die Luft gekühlt und gleichzeitig die Kanalisation entlastet. Die Aufteilung in drei Bauteile soll für Frischluftzufuhr sorgen, die bewusst verwendeten hellen Materialien nehmen weniger Sonnenenergie auf als dunkle, die wenigen notwendigen dunklen Asphaltflächen werden durch Bäume oder das Gebäude selbst beschattet und nicht zuletzt speichert die Holzfassade weniger Hitze als etwa Beton- oder Aluminiumfassaden.

FORSCHEN UND LEHREN

Mit diesem neuen Gebäude schaffe man nicht nur Raum für herausragende Forschung und innovative Lehre im Bereich IT-Sicherheit, sondern fördere auch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, heißt es. Dadurch stärke man die TU Graz als führendes Zentrum für Cybersicherheit in Europa und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Die Gesamtinvestitionskosten betragen rund 25 Millionen Euro.