Künstliche Intelligenz für den Wald

Branche, 12.12.23
Claudia Stieglecker
Im Rahmen einer Forschungsinitiative erheben die Österreichische Bundesforste ÖBf gemeinsam mit Partnern, wie künstliche Intelligenz die Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels unterstützen kann.

In zwei Projekten wird dabei nach innovativen Möglichkeiten zur digitalen Erfassung von Waldbeständen und zur KI-Unterstützung für das Monitoring der heimischen Wälder gesucht. Dabei kommen zum Beispiel spezielle Laser-Systeme, die die Eigenschaften von Lichtstrahlen nutzen, um die 3D-Struktur der Vegetation und das darunterliegende Gelände digital abzubilden, zum Einsatz, informieren die ÖBf in einer Aussendung.

VERMESSUNG DES WALDES

Seit November 2022 wird auf rund 5.000 Hektar ÖBf-Flächen im Raum Ebensee (OÖ) getestet, in welcher Qualität Walddaten mittels Laserscan am Boden und mit Drohnenbefliegungen erhoben und sinnvoll ausgewertet werden können. Vermessen werden sollen dabei unter anderem Durchmesser und Höhe der Bäume, Kronendichte, Totholzanteil und natürliche Verjüngung. Die gesammelten Daten werden durch eigens entwickelte, selbstlernende Algorithmen analysiert und in Modelle, sogenannte „digitale Zwillinge“ übersetzt, die Rückschlüsse auf Waldzustand und -gesundheit erlauben.

INNOVATION ALS CHANCE

Ergänzend zu den Einschätzungen der Forstexpert:innen sollen besonders in schwer zugänglichen Schutzwäldern auf diese Weise Informationen zur Beurteilung der Schutzwirkung gewonnen werden oder nach Wetterextremen wie Stürmen beziehungsweise Borkenkäferbefall ein rascher und verlässlicher Überblick über das Schadensausmaß erlangt werden können. Man sehe in technischen Innovationen und Digitalisierung eine große Chance, die Bewirtschaftung und Pflege der Wälder noch besser, qualitativ hochwertiger und kostengünstiger zu gestalten, heißt es. Im Rahmen der beiden dreijährigen Forschungsprojekte werden daher bestehende Verfahren weiterentwickelt und ein modernes und digitales Waldinventurverfahren für die Forstpraxis erarbeitet.