Lehrwerkstätte punktet mit Holz

Architektur, 18.12.23
Claudia Stieglecker
Der neue Ausbildungscampus der Wiener Linien in Wien Simmering ist Schule und Werkstätte zugleich – und besteht großteils aus Holz.

Offenheit war einer der Kernpunkte bei der Errichtung der neuen, rund 5.700 Quadratmeter großen Lehrwerkstätte am Standort in Simmering: Diese Offenheit spiegelt sich bereits im Eingangsbereich wider, der als großes überdachtes Areal gestaltet ist und von V-förmigen Holz-Stahlträgern strukturiert wird. Das Innere des Gebäudes empfängt Ankommende mit einem 240 Quadratmeter großen Foyer, das auch für gemeinsame Veranstaltungen genutzt werden kann.

AUFGETEILTER RAUM

Im Erdgeschoss befinden sich neben den Werkstätten für Maschinenbautechnik auch Büro-, Schulungs- und Besprechungsräume. Im Gegensatz zum Erdgeschoss mit seinen weitläufigen Räumen ist das erste Obergeschoss von der Raumaufteilung durch Einzelräume geprägt. Die verwendeten Materialien wie roher Stahl und Beton im Stiegenbereich sollen hier den Werkstätten-Charakter unterstreichen, das verwendete Holz wiederum steht für Behaglichkeit und Wärme.

NACHHALTIGKEIT IM FOKUS

Viele Holzelemente konnten vorgefertigt werden, wodurch es möglich war, den Zeitdruck zu meistern, informiert das Architekturbüro Zechner/Zechner online. Neben der CO2-sparenden Holzbauweise wurde auf weitere ressourcenschonende und energieeffiziente Maßnahmen gesetzt, die dem Gebäude das klimaaktiv Gold Zertifikat einbrachte, heißt es: Im gesamten Gebäude gibt es keinen Estrich, nur Böden aus Recyclingmaterialien kommen zum Einsatz. Beheizt wird das Gebäude über Erdwärme, der Strom kommt aus der eigenen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 92 kWp, die sich fast über die gesamte Dachlänge des Gebäudes von 103 Metern erstreckt.

LEHRSTELLEN AUSGEBAUT

Mit Eröffnung der Lehrwerkstätte Anfang September können laut Wiener Linien ab 2027 über alle Lehrjahre und Berufe verteilt rund 500 Lehrlinge ausgebildet werden – doppelt so viele wie 2021. Die Stadt Wien und die Wiener Linien investierten insgesamt rund 24 Millionen Euro in den Ausbau der Lehrstellen.