Mehr Raum für Forschung

Architektur, 22.10.24
Claudia Stieglecker
Ein neuer freistehender, dreigeschossiger Holzbau mit viel sichtbarem Holz erweitert das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen im Neuenheimer Feld im deutschen Heidelberg.

Der Neubau ist eine Komposition verschiedener Holzarten: Die Tragstruktur besteht aus Fichte-Brettschichtholz, die Holz-Glas-Fassade aus Eiche-Brettschichtholz, die Treppenläufe aus BauBuche und die Fassaden gestaltenden Brüstungsbänder aus Furnierschichtholz. Die Treppe sei hierbei ein Novum im Holzbau, so Rubner Ingenieurholzbau, verantwortlich für die Umsetzung des gesamten Holzbaus. Jeder Treppenlauf besteht aus einem Stück, hierzu wurde BauBuche verklebt und aus dem Block dann die Treppenstufen gesägt – der Treppenlauf trägt sich damit quasi selbst.

HOHE ANSPRÜCHE

Herausforderungen für den Holzbau seien auch die auskragenden Brettsperrholz-Decken und die Terrassenvor- und rücksprünge der versetzt angeordneten Geschosse gewesen, heißt es. Auch mit dem nicht-rechteckigen Grundriss und dem Dach als Faltwerk habe der architektonische Entwurf von Behnisch Architekten hohe Ansprüche an die Umsetzung in Holzbauweise gestellt.

NACHHALTIGES ZUHAUSE

In dem 59 Meter langen Bau bieten Büro- und Seminarräume nun mehr Platz für die translationale Krebsforschung, deren Ziel es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Behandlungspraxis zu übertragen. Der Neubau fügt sich in den bestehenden Kontext ein und ergänzt die Vielfalt der bereits vorhandenen Materialien Glas, Putz und Stahl. Mit Holz sei die Wahl auf einen nachwachsenden, CO2-bindenden Rohstoff gefallen, der der zukunftsweisenden Forschung ein nachhaltiges Zuhause gebe.