Mit Holzbauweise CO2-Fußabdruck reduzieren
Mit dem Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel in Berlin entsteht Deutschlands größtes urbanes Holzbau-Quartier. Der mit dem Quartier verbundene CO2-Fußabdruck soll möglichst gering gehalten werden – daher wurde in einem einjährigen Forschungsvorhaben mit Studierenden der Technischen Universität Berlin die Wertschöpfungsketten im Holzbau am konkreten Beispiel des Schumacher Quartiers systematisch, empirisch und qualitativ untersucht. Die Studie analysiert dabei sechs Arten der Baukonstruktion, die für das Schumacher Quartier in Erwägung gezogen werden.
BINDUNGSPOTENTIAL
Die Ergebnisse zeigen, dass holzbasierte Arten der Baukonstruktion im direkten Vergleich in der Produktion etwa 40 Prozent weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als mineralbasierte Arten der Baukonstruktion. Mineralische Baustoffe wie Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potenzial zur Kohlenstoffbindung, im Gegensatz dazu weisen holzbasierte Bauweisen aufgrund der höheren Mengen an organischen Materialien ein höheres Kohlenstoffbindungspotenzial auf. Die Kohlenstoffbindung in biomassebasierten Gebäuden ist vier- bis neunzehnmal so groß wie bei mineralbasierten Arten der Baukonstruktion, heißt es von Seiten der Tegel Projekt GmbH. Außerdem spielten Transportwege eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Kohlenstoffemissionen, wobei die Transportemissionen in hohem Maße vom transportierten Gewicht abhängen.
VIELVERSPRECHEND
Die Ergebnisse hätten Implikationen für nachhaltige Baupraktiken im Schumacher Quartier, so die Tegel Projekt GmbH. Zusätzlich weisen sie darauf hin, dass holzbasierte Bauweisen auch darüber hinaus eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Bauwesen bieten.