Nachhaltiger Campus im Grünen

Architektur, 27.05.24
Claudia Stieglecker
Ab Ende 2025 entsteht eine neue Uni in Linz - im Architekturwettbewerb war ein moderner, attraktiver und klimafreundlicher Campus mit möglichst geringem Bodenverbrauch gefordert.

Die IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria ist eine neue Technische Universität in Linz, die die Digitale Transformation in ihrer wissenschaftlichen Lehre und Forschung interdisziplinär aktiv mitgestalten soll. Künftige Absolvent:innen können hier die notwendigen Kompetenzen erlangen, wirksame und nachhaltige Problemlösungen für die Herausforderungen und Themenstellungen unserer Zeit zu entwickeln und umzusetzen. Sieger des vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bundesimmobiliengesellschaft, IT:U, Land Oberösterreich und der Stadt Linz ausgelobten Wettbewerbs für den neuen Universitätscampus ist das Wiener Architekturbüro Kronaus Mitterer Architekten.

HOLZBAUKÖRPER

Der Entwurf sieht einen Campus mit drei horizontalen Baukörpern aus Holz vor, der identitätsstiftend für die neue Universität ist. Die maximal viergeschossigen Baukörper werden mit begrünten Pergolen verbunden. Die oberirdischen Geschosse werden dabei aus Holz errichtet, für die Untergeschosse aus Stahlbeton kommt Recyclingbeton zum Einsatz. In Kombination mit Plätzen, Dachterrassen und Grünflächen entstehe so ein einladendes Ensemble, informiert die Bundesimmobiliengesellschaft BIG. Über die Hälfte des Grundstücks und damit 2,5 Hektar bleiben unbebaut, hier werden dutzende Bäume gepflanzt. Der Campus nutzt mit Erdwärme, Photovoltaik und Abwärme aus dem Rechenzentrum lokal vorhandene und erneuerbare Energiequellen.

NATURBELASSENE MATERIALIEN

Die Ausrichtung und Anpassung der Baukörper an die Topografie reduziere notwendige Erdbewegungen, Aushübe und Anschüttungen, heißt es. Im Innenraum kommen naturbelassene und langlebige Materialien zum Einsatz, die große Bandbreite an Begrünung fördere die Biodiversität und erzeugt einen ökologisch wertvollen Naturraum. Der Entwurf habe die Jury durch seine „ruhige Eleganz“ überzeugt: Charakteristisch sei die horizontale, fließende Wirkung der zusammenhängenden Gebäudeteile, die durch auskragende Fassadenelemente über den Fensterbändern noch verstärkt wird – damit werde ein Bezug zu den Höhenschichten des Grundstücks hergestellt. Gleichzeitig referenzieren die fließende Form und die Vernetzung der Baukörper auf Datenströme und damit auf die Forschung und Lehre der IT:U.

BAUPHASEN

Der Campus wird ab Ende 2025 in mehreren Bauphasen errichtet. Spätestens 2036 soll der gesamte Komplex fertig sein und auf etwa 35.000 Quadratmetern Nettoraumfläche rund 3.000 Studierende und Mitarbeiter:innen unterbringen.