Architektur
Theater & Tierschule unter einem Holzdach

Der „Speicher des Wissens“ mit einer Nettoraumfläche von 13.000 m² ist für 130.000 Laufmeter Bücher ausgelegt. Auf 109.000 Laufmetern davon wird die Universität Wien einen großen Teil ihres Buchbestands lagern. Die restliche Fläche steht den Bibliotheken der Technischen Universität Wien, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Akademie der bildenden Künste Wien und der Geosphere Austria zur Verfügung.
Der Entwurf des steirischen Architekturbüros Pittino & Ortner kombiniert ein Stahlbetonskelett mit Holz. Erste Entwürfe für einen Speicher des Wissens, die allerdings nie realisiert wurden, gab es schon von Otto Wagner – das nun realisierte Bücherdepot vereine architektonischen Anspruch, hohe Traglasten und komplexen Brandschutz mit energiesparender Klimatechnik und besten konservatorischen Bedingungen, so die Universität Wien.
Die sehr kompakte Bauweise reduziert den Primärenergiebedarf und damit den CO2-Ausstoß. Es werden keine fossilen Brennstoffe verwendet, sondern lokale erneuerbare Ressourcen wie Erdwärme mit Bauteilaktivierung zur Energiegewinnung genutzt. Die großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach kann eine Leistung von über 300 kWp liefern, durch ein ausgeklügeltes Lüftungskonzept wird einer Überhitzung im Sommer entgegengewirkt. Das Bücherdepot kann bei Bedarf im laufenden Betrieb erweitert werden, was eine lange Lebensdauer garantiert.
Die nachhaltige Architektur am Stadtrand entlaste Flächen in der Innenstadt und ist Grundlage für den noch bis 2027 laufenden Umbau der Hauptbibliothek der Universität Wien, heißt es weiter. Die Literaturversorgung in der Stadtmitte sei durch durch 14 Mitarbeitende und zwei Buchtransporte pro Tag sichergestellt. Mit der Errichtung des Bücherdepots am Stadtrand seien im Hauptgebäude der Universität Wien über 5.000 m² hochwertige Flächen für die universitäre Nutzung frei geworden.