Zehn Kilometer vom Pariser Stadtzentrum entfernt entsteht ein Vorzeigeprojekt nachhaltiger Hybridbauweise: Rund 45 Prozent der Gebäude bestehen dabei aus Holz. Das Projekt habe viele technische und rechtliche Herausforderungen mit sich gebracht, wie etwa die Höhe der vorgefertigten Elemente und die Gestaltung flexibler Grundrisse. Dazu mussten Brand- und Schallschutzanforderungen beachtet sowie die nötige Wärmedämmung integriert werden – erschwerend sei hinzugekommen, dass sich die einzuhaltenden französischen Richtlinien und Vorschriften äußerst komplex gestalten, so Gustave Holzbauingenieure, die für den Entwurf der Tragwerkskonstruktion verantwortlich zeichnen.
Insgesamt wurden 73 Wohnungen im Athletendorf und 3.828 Quadratmeter Deckenfläche mit Kastenelementen realisiert. Zum Einsatz kamen dabei 268 Kubikmeter Furnierschichtholz, informiert Metsä Wood. In der ersten Phase der Gebäudenutzung wird der Standort im Rahmen der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bis zu 2.700 Athleten und Offizielle beherbergen. Das Areal wird neben den Unterkünften auch verschiedene Einrichtungen wie Büros, Lagerräume und Tagungsräume bieten, die auf die Bedürfnisse des sportlichen Ereignisses zugeschnitten sind. Nach Abschluss der Spiele im Jahr 2025 beginnt die „Heritage“-Phase, in der das Areal in ein lebendiges Stadtviertel mit Wohnungen, Unternehmen, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen umgestaltet wird.
Das Projekt in L‘Île-Saint-Denis fügt sich in die Nachhaltigkeitsziele der Stadt Paris ein: Das Ziel ist, bis zum Jahr 2050 keine Netto-Kohlenstoffemissionen zu verursachen. Ein effektiver Nachhaltigkeitsplan soll dazu beitragen, das im Klimaplan festgelegte Ziel zu erreichen – diese Verpflichtung beinhaltet unter anderem die Verwendung umweltfreundlicher Materialien wie Holz.
