Wälder klimafit aufforsten
Europas Wälder wurden durch den Klimawandel bereits stark in Mitleidenschaft gezogen, durch Dürre und Borkenkäfer sind bereits tausende Hektar an Bäumen abgestorben. Europäische Wälder beherbergen zwar von Natur aus einen Mix an Bäumen, je nach Region sind ein Drittel bis zur Hälfte der dort heute vorkommenden Baumarten den künftigen Bedingungen nicht mehr gewachsen, so die Universität Wien.
WENIG ARTEN ZUKUNFTSFIT
Die Wissenschaftler:innen haben daher die 69 häufigeren der knapp über 100 europäische Baumarten in Hinblick auf das 21. Jahrhundert in Europa untersucht. Im europäischen Durchschnitt sind von diesen 69 Arten nur neun pro Standort zukunftsfit, in Österreich sind es zwölf. Zu diesen klimafitten Arten gehören beispielsweise die Stieleiche in tieferen Lagen und die Weißtanne in Bergwäldern. Bäume speichern Kohlenstoff, sie bieten Tieren einen Lebensraum oder eine Nahrungsquelle, können zu Nutzholz verarbeitet werden – das sind wichtige Eigenschaften von Wäldern. Aber nicht alle Bäume erfüllen diese Funktionen gleichermaßen, nur durchschnittlich drei der neun klimafitten Baumarten können das leisten.
MISCHWALD ADE?
Welche Baumarten zukünftig in welche Region Europas passen, variiere insgesamt stark. Doch auch mit dem ausgewählten Set an zukunftsfitten Bäumen bleibe laut Universität Wien ein großes Problem: Für einen artenreichen Mischwald sind die durchschnittlich neun Arten wenig. Gemischte Wälder aus vielen Baumarten seien eine wichtige Maßnahme, um Wälder robuster gegen Störungen wie Borkenkäfer zu machen – mancherorts könnten in Europa jedoch die Baumarten ausgehen, um solche bunten Mischwälder zu begründen.