Branche
Bundesforste: Stürmische Waldbilanz 2024

Die Vermessung von Wäldern war bisher vor allem in schwer zugänglichen Gebieten sehr zeitaufwendig – die neue Technologie eröffnet nun Möglichkeiten zur Kartierung und Analyse von Waldgebieten, ohne dass Forschende die Wälder betreten müssen. Das Team des Instituts für Anwendungen des maschinellen Lernens und intelligenter Systeme entwickelte dazu im Projekt „Wald5DPlus“ einen umfangreichen Datensatz, der auf Satellitenbildern und Künstlicher Intelligenz (KI) aufbaut.
Genutzt werden die Daten der Sentinel-1- und Sentinel-2-Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Ein speziell entwickelter Algorithmus gleicht witterungsbedingte Datenlücken aus, die durch Wolken entstehen. Ergänzend dazu wurden Drohnen- und Flugzeugdaten verwendet, um typische Waldmerkmale wie Baumarten, Höhen und Dichte zu berechnen.
Die KI-gestützte Analyse ermöglicht nicht nur eine detaillierte Bestandsaufnahme, sondern liefert auch präzise Prognosen über die zukünftige Entwicklung der Wälder. So kann beispielsweise vorhergesagt werden, wie sich der Waldbestand verändern wird – ein entscheidender Vorteil im Kampf gegen Waldschäden und für eine effiziente Bewirtschaftung. Waldschäden durch Schädlinge oder extreme Wetterereignisse können frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Aufforstung besser geplant werden. Auch im wissenschaftlichen Bereich biete der Datensatz wertvolle Erkenntnisse, beispielsweise zur Biodiversität und zum Einfluss des Klimawandels auf Wälder, heißt es. Das Forschungsteam der Hochschule München stellt den Datensatz mit allen notwendigen Skripten und vortrainierten Modelle der Öffentlichkeit zur Verfügung.