Wie Wälder verschiedenen Anforderungen gerecht werden

Branche, 13.01.25
Claudia Stieglecker
Ein Forschungsteam der deutschen Georg-August-Universität Göttingen hat die Folgen der Anreicherung von Buchenwäldern mit Nadelbäumen analysiert.

Holz, Sauerstoff und Lebensraum – Wälder erfüllen vielfältige Funktionen für Mensch und Umwelt. Doch wie können Wälder all diesen Ansprüchen gerecht werden? Diese Frage stand im Fokus des internationalen Forschungsteams: Versuchsflächen in Rein- und Mischbeständen aus Buche und verschiedenen Nadelbaumarten wurden in Deutschland angelegt und die Auswirkungen der angereicherten Buchenwälder auf das Ökosystem und seine Funktionen für die Gesellschaft untersucht. Die Ergebnisse zeigten auf vielen Ebenen positive Effekte, insbesondere bei der Kombination von Buche und Douglasie, heißt es.

POSITIVE EFFEKTE

Die Forschenden nutzten Daten von 40 Buchenwäldern in Niedersachsen. Es wurde analysiert, wie eingebrachte Nadelbäume in Buchenwäldern verschiedene Waldfunktionen, wie Biodiversität, Stickstoffspeicher oder wirtschaftlichen Ertrag, beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anreicherung von Buchenwäldern mit Douglasien die biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen verbessern und gleichzeitig ökonomischen Zielsetzungen gerecht werden.

KOMPROMISSLÖSUNGEN FINDEN

Natürlich gebe es große Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken für die Umwelt, wenn nicht-heimische Arten eingeführt werden – doch die Forschung habe gezeigt, dass es möglich sei, dies zum Nutzen der biologischen Vielfalt, der Ökosysteme und der Wirtschaft zu tun. Allerdings müssen die richtigen Arten, der geeignete Ort und der ausgehende Wald sorgfältig ausgewählt werden, so die Georg-August-Universität Göttingen. Die Studie helfe, Kompromisslösungen zu finden, um die immer vielfältigeren Anforderungen der Gesellschaft an Wälder zu bewältigen.