Bäume machen Städte klimaresistenter

Branche, 20.05.25
Claudia Stieglecker
Wie sich insbesondere ein vielfältiger Baumbestand auf das Mikroklima, die Regenwasserversickerung und das menschliche Wohlbefinden auswirkt, haben Forschende in zwei Studien untersucht.

Das Projekt „FutureBioCity“ hat sich zum Ziel gesetzt, zu verstehen, wie Menschen öffentliche Grünanlagen auswählen und welche Rolle dabei die Struktur und Zusammensetzung städtischer und stadtnaher Wälder spielt. Für ihre Untersuchungen kombinierte das transdisziplinäre Team unter der Federführung des deutschen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Elemente der ökologischen Forschung mit sozialwissenschaftlichen Befragungsmethoden.

VIELFALT GEWÜNSCHT

Die Befragten gaben dabei überwiegend an, sich an Orten besonders wohlzufühlen, an denen sie selbst die Diversität besonders hoch einschätzen. Das zeige, dass Grünanlagen in Zukunft möglichst vielfältig und natürlich gestaltet werden sollten, um für Menschen attraktiv zu sein, so das KIT. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen der tatsächlich berechneten Baumartenvielfalt und dem Wohlbefinden gibt, konnten die Forschenden noch nicht nachweisen – weitere Untersuchungen sind dazu geplant.

GRÜNE LUNGE

Welchen Beitrag Grünanlagen zur Regenwasserversickerung und zum Hitzeschutz in Städten leisten können, stand darüber hinaus im Forschungsprojekt „GrüneLunge“ im Mittelpunkt. Dazu analysierten die Forschenden den Abfluss von Regenwasser und Hitzeentwicklung in den Karlsruher Stadtteilen mithilfe des Klimamodells i-Tree HydroPlus über einen Zeitraum von fünf Jahren. Anschließend wurden verschiedene Szenarien der urbanen Begrünung simuliert und werteten aus, wie sich diese auf das Mikroklima und die Hydrologie auswirken. Das Team konnte zeigen, dass eine Erhöhung des Baumbestandes um mindestens 30 Prozent die jährliche Zahl der extremen Hitzestunden um fast 64 Prozent und den jährlichen Wasserabfluss um 58 Prozent verringern könnte.

ERGEBNIS

Die Ergebnisse der beiden Studien zeigten, dass vielfältige Grünanlagen mit Bäumen die Gesundheit der Menschen in Städten verbessern und die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung mildern können, informiert das KIT. Dies gelte insbesondere für extreme Hitzewellen und für Starkregenereignisse.