Holzbauten neu denken

Branche, 03.02.25
Claudia Stieglecker
Anfang November vergangenen Jahres startete in Kopenhagen das europäische Forschungsprojekt „Timberhaus“, das den Holzbau in Europa fördern soll.

Ziel ist es, die CO2-Emissionen im Bausektor durch die Entwicklung innovativer Holzbautechnologien und Konstruktionslösungen deutlich zu senken. Das Projekt will den Einsatz von Holz im Bauwesen beschleunigen, indem es das Potenzial von derzeit nicht ausreichend genutzten Laubholzarten und Altholz ausschöpft, um nachhaltige, leistungsstarke Bauprodukte und Konstruktionen zu schaffen und Waldressourcen effizienter einzusetzen, so die schweizerische Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa, die an dem Projekt beteiligt ist.

INNOVATIVE PROTOTYPEN

Empa-Forschende werden im Rahmen des Projekts digitale Werkzeuge wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz einsetzen, um innovative Prototypen zu entwickeln, die das Potenzial von zu wenig genutzten Holzressourcen im Bauwesen aufzeigen, heißt es weiter. Dazu gehörten Holzwerkstoffe für tragende Strukturen in mehrstöckigen Gebäuden sowie Bodenbelagslösungen, bei denen Laubholz und Altholz zum Einsatz kommen. Die Prototypen sollen als praktische Beispiele dafür dienen, wie man eine breitere Palette von Holzressourcen effektiv nutzen könne: Man wolle dem Bausektor schlussendlich praktikable und leistungsfähige Produkte zur Verfügung zu stellen, die den aktuellen Baustandards entsprechen und gleichzeitig die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft fördern und die europäischen Klimaziele unterstützen.

BLAUPAUSEN FÜR DEN HOLZBAU

Im Rahmen von „Timberhaus“ sollen auch Blaupausen für den Holzbau entwickelt werden, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen fördern und gleichzeitig lokale kulturelle Traditionen und Designsprachen einbeziehen. Diese Entwürfe werden in Zusammenarbeit mit Interessengruppen in Partnerstädten erstellt, um sicherzustellen, dass sie den lokalen Bedürfnissen und Vorlieben entsprechen. Der Ansatz von „Timberhaus“ gehe über die Verwendung von Holz als nachhaltigem Material hinaus: Indem traditionelle Holzverarbeitungstechniken mit modernen Designprinzipien kombinieret werden, schaffe man Gebäude, die nicht nur die Kohlenstoffemissionen reduzieren, sondern auch komfortable, gesunde und kulturell reichhaltige Umgebungen für Menschen zum Leben und Arbeiten bieten.