Waldboden und Kohlenstoff

Branche, 14.05.24
Claudia Stieglecker
Die Schweizer Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat untersucht, wie Störungen die Kohlenstoff-Speicherung im Waldboden beeinflussen.

Die Wissenschaftler:innen haben 151 Studien weltweit mit dem Ziel unter die Lupe genommen, die Freisetzung von CO2 und damit von gespeichertem Kohlenstoff nach einer Störung einzuschätzen. Sie kamen zum Schluss, dass Waldbrände hierbei den größten Einfluss haben – gefolgt von Windwurf, Holzernte und Schadinsekten. Von entscheidenderer Bedeutung als die Art des Schadereignisses waren allerdings Art und Menge des vor dem Ereignis bestehenden Vorrats an organischem Kohlenstoff im Boden.

VERLUSTE BERÜCKSICHTIGEN

Am höchsten war der Kohlenstoff-Verlust in den kalten Regionen im hohen Norden und in den Bergen mit großen Mengen an Humus im Oberboden. Bei solchen Waldböden waren die negativen Auswirkungen mindestens noch vier Jahrzehnte nach einem Schadereignis nachweisbar. Wälder mit einem anfänglich geringen Humusgehalt im Oberboden hingegen verloren weniger Kohlenstoff und erreichten den Vor-der-Störung-Zustand in kürzerer Zeit. Die Forschendengruppe erachtet es darum als wichtig, dass die Diskussion um die CO2-Bindung durch Aufforstung mögliche Verluste aus dem Boden bei Störungen mit einbezieht, so die WSL.